Herzlichen Glückwunsch – du bist schwanger.

Von nun an beginnt eine besonders spannende Zeit für dich. Solltest du zum ersten Mal schwanger sein, kommen sicherlich auch viele Fragen auf. Du möchtest alles richtig machen und dazu gehören auch die Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Frauenarzt.

 

Vielleicht hast du von deinem Frauenarzt bereits die Schwangerschaft bestätigt bekommen oder du hast den positiven Schwangerschaftstest gerade noch in der Hand gehalten?  Bestimmt möchtest du jetzt wissen: Wie geht es denn jetzt weiter? Wie oft muss ich zur Vorsorge und was genau wird dort untersucht?

 

Wir möchten dir einen Überblick geben über die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen während deiner Schwangerschaft, damit du diese entspannt und in großer Freude genießen kannst.

 

Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft

 

Wann solltest du zum Frauenarzt gehen?

Solltest du zu Beginn der Schwangerschaft keine Beschwerden haben, ist es ausreichend, wenn du in der 7. – 8 Schwangerschaftswoche einen Termin ausmachst.

Ab diesem Zeitpunkt kann man in den meisten Fällen auch schon den Herzschlag des Babys sehen. Das ein sehr besonderer und aufregender Moment ist. Bei einer früheren Erstuntersuchung sind die werdenden Mütter und Väter oftmals enttäuscht, da noch nicht wirklich etwas auf dem Ultraschall zu erkennen ist. In diesem frühen Stadion der Schwangerschaft ist nur eine aufgebaute Gebärmutterschleimhaut oder ein kleiner Fruchtsack zu erkennen.

 

Was passiert bei der ersten Vorsorgeuntersuchung?

• Bei der ersten Untersuchung wird eine ausführliche Anamnese gemacht, bei der du unter anderem zu Vorerkrankungen und familiären Erbkrankheiten befragt wirst.
• Der erste Ultraschall der Schwangerschaft findet statt, damit die Lage und Größe der Gebärmutter festgestellt und eine Eileiterschwangerschaft ausgeschlossen werden kann.
• Die genaue Schwangerschaftswoche wird festgestellt und der voraussichtliche Entbindungstermin berechnet.
• Dein Frauenarzt bespricht mit dir, worauf du nun besonders achten solltest und welche Vitamine und Mineralstoffe du zuführen solltest.
• Es finden Blut- und Urinuntersuchungen statt, bei denen dein Infektionsstatus (z.B. Chlamydien) sowie dein Infektionsschutz (z.B. Röteln) geprüft werden.
• Zudem wird ein Antikörpersuchtest durchgeführt. Nicht alle dieser Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen. Deshalb solltest du dich erkundigen und dich hierzu beraten lassen.
• Dein Mutterpass wird gegebenenfalls ausgestellt. Jedoch gibt nicht jeder Frauenarzt diesen Pass bei der ersten Untersuchung mit. Einige warten ein paar Wochen ab, um zu sehen, ob sich die Schwangerschaft gut entwickelt.

 

Wie oft muss ich zur Vorsorge?

In der Regel finden die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt alle vier Wochen statt. Ab der 32. Schwangerschaftswoche stehen alle zwei Wochen Untersuchungen an. Sollte der errechnete Geburtstermin überschritten werden, erfolgen alle zwei Tage Kontrolluntersuchungen. Bei einer Risikoschwangerschaft können mehr Termine notwendig sein.

 

Was passiert bei der Vorsorgeuntersuchung?

Bei jeder Vorsorgeuntersuchung misst der Frauenarzt dein Gewicht und den Blutdruck. In deinem Urin bestimmt er den Eiweiß- und Zuckergehalt und Sediment und mögliche Bakterien. Mit einer Blutabnahme wird dein Hämoglobingehalt ermittelt, um eine Blutarmut auszuschließen. Zudem wird der Stand der Gebärmutter sowie die Herztöne und die Lage deines Kindes kontrolliert.

 

 

Photo Credit: Jair Lázaro on Unsplash

 

Wie viele Ultraschalluntersuchungen sind notwendig?

• Erste Ultraschalluntersuchung (1. Bis 12. SSW): Dein Arzt überprüft, ob sich die Eizelle in deine Gebärmutter eingenistet und bereits zu einem Embryo oder Fötus entwickelt hat. Die Körperlänge und der Kopfdurchmesser deines Kindes werden gemessen und der Herzschlag deines Kindes kontrolliert. Daraus kann der Arzt den voraussichtlichen Geburtstermin schätzen.
• Zweite Ultraschalluntersuchung (19. – 22. SSW): Hier kannst du zwischen zwei Varianten wählen:                                                                                           
  Basis Ultraschalluntersuchung: Dein Arzt misst die Größe von Kopf und Bauch und die Länge des Oberschenkelknochens deines Kindes. Außerdem wird die Plazenta kontrolliert.

2. Erweiterte Basis-Ultraschalluntersuchung: Dein Arzt überprüft hier zusätzlich der Kopf und die Hirnkammer normal geformt und das Kleinhirn sichtbar sind. Untersucht wird zudem die Entwicklung von Hals und Rücken und das Größenverhältnis von Herz und Brustkorb. Zudem stellt er fest, ob das Herz auf der linken Seite sichtbar ist und rhythmisch schlägt.

• Dritte Ultraschalluntersuchung (29. – 32. SSW): Der Arzt misst noch einmal die Größe von Kopf, Bauch und Oberschenkelknochen und kontrolliert die Lage und den Herzschlag.

 

Die Schwangerschaft ist eine sehr intensive Zeit. Als werdende Mutter möchte man stets alles richtig machen, um seinem Kind einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Es ist also ganz normal, dass du ganz viele Fragen hast.

Umso beruhigender ist es, dass dein Arzt dazu verpflichtet ist, dich zu beraten und über jede bevorstehende Untersuchung ausführlich zu informieren. Du kannst dich dabei bewusst für oder gegen bestimmte Untersuchungen entscheiden.

Dein Arzt kann dir auch Infomaterial mit nach Hause geben, damit du dich mit deinem Partner ganz in Ruhe austauschen kannst. Für eine zweite Meinung oder weitere Hilfen gibt es unzählige Beratungsstellen, an die du dich wenden kannst.

Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung findest du zum Beispiel verschiedene Adressen für Beratungsstellen ganz in deiner Nähe.

 

Wir wünschen dir eine schöne, glückliche und entspannte Kugelzeit. 💞

 

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1) Misael Moreno on Unsplash